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Kommunalwahl-Kandidaten der SPD trafen sich zum „politischen Frühschoppen“ – Landtagsabgeordnete Karin Hartmann zu Gast

Zum „politischen Frühschoppen“ trafen sich die Hirschhorner Sozialdemokraten im Sportlerheim „Beim Ätsche“. Ziel war es, den bisherigen Kommunalwahlkampf Revue passieren zu lassen und den Endspurt bis zum Urnengang am 6. März zu organisieren. Daneben wurden die wesentlichen Punkte des SPD-Programms noch einmal detailliert besprochen. Im Gespräch mit der SPD-Landtagsabgeordneten und Spitzenkandidatin für die Kreistagswahl, Karin Hartmann, wurden darüber hinaus den Kreis Bergstraße betreffende Themen angeschnitten.

Die ehemalige Bürgermeisterin und heutige SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ute Stenger freute sich, in diesem Rahmen dem Neumitglied Franziska Pätzold das rote SPD-Parteibuch überreichen zu dürfen. Karin Hartmann, stellvertretende Vorsitzende der Bergsträßer SPD, schloss sich mit den besten Wünschen für das kommende Engagement der 28-Jährigen, die auf Platz 2 der Kommunalwahlliste kandidiert, in den Reihen der Hirschhorner Sozialdemokraten an.

Die Landtagsabgeordnete betonte, wie wichtig es sei, viele junge Leute an die mehr als 150 Jahre alte „Tante SPD“ zu binden. Hartmann stellte außerdem heraus, dass die SPD mit dem 25-jährigen Jan-Paul Adler den jüngsten Stadtrat im Magistrat stelle, mit Carsten Ahlers (24) den jüngsten Stadtverordneten – neben dem „Routinier“, dem Fraktionsvorsitzenden Max Weber. Auch dies ein gutes Beispiel dafür, wie altersübergreifend die Kandidatenliste sei.

Weber schnitt die Schwerpunkte der SPD im Wahlkampf und für die kommende Legislaturperiode an. Man wolle „Bestehendes bewahren“, sagte er, ohne sinnvolle und vor allem bezahlbare Verbesserungen aus dem Blick zu verlieren. Die Sozialdemokraten stehen laut Weber dafür, den Bürgern keine unhaltbaren Versprechungen zu machen – die sich dann sowieso nicht verwirklichen ließen, weil der chronisch klammen Stadt Hirschhorn die Gelder dafür fehlten.

Anders sehe es bei der Forderung nach kostenlosen Kindergarten-Plätzen aus. Diese Initiative der Landes-SPD solle mit freiwerdenden Mitteln aus dem Länderfinanzausgleich finanziert werden. Eine solche Maßnahme „entlastet Kommunen und Eltern gleichermaßen“, betonte Stadtverordneten- und Kreistagskandidat Thomas Wilken.

Weber betonte, es müsse alles getan werden, um die Belastungen der Einwohner so gering wie möglich zu halten. Um dies zu erreichen, solle die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten vorangetrieben werden. Von den Bestrebungen in der Oberzent könne man sich vielleicht einiges abschauen. Gleichzeitig aber, betonte Ahlers, „werden wir die Bürger mit einbinden“. Sobald es in Richtung einer Fusion gehen sollte, „müssen wir die Einwohner mit im Boot haben“, forderte er. Ohne diese könne man ein solches Projekt nicht verwirklichen.

Parallel dazu wies Weber auf die von der SPD initiierte Prüfung einer Klage gegen das Land Hessen hin, weil dieses den Kommunen zu wenige Gelder zu Verfügung stelle. Da aber ein solches Verfahren naturgemäß lange dauere, müsse man mehrgleisig fahren und in der Zwischenzeit versuchen, das schwankende Schiff Hirschhorn – in Zusammenarbeit mit den anderen beiden Fraktionen – wieder in finanziell sichere Gewässer zu bringen.

Nicht nur bei der interkommunalen Zusammenarbeit, sondern auch beim Tourismus könnte ein anderer, erweiterter Blickwinkel sinnvoll sein. Thomas Wilken wies darauf hin, dass es noch Potenziale für Werbung zugunsten von Hirschhorn im Überwald mit seinen großen Touristenattraktionen gebe. „Eine solch schöne Altstadt wie die unsere mit Schloss und Kloster gibt es dort aber nicht“, sagte er. Touristen sollten die wenigen Kilometer weiter an den Neckar gelockt werden.

Die Sozialdemokraten sehen laut Weber ihre Aufgabe vorrangig darin, den Status Quo und Standard Hirschhorns in schwierigen Zeiten zu bewahren. Denkverbote, um dieses Ziel zu erreichen, dürfe es hierbei keine geben, unterstrich auch Magistratsmitglied Adler. Alles müsse auf den Prüfstand. „Unkonventionelle Wege werden vielleicht bald zu konventionellen“, unterstrich Wilken, dass die schnelllebige Zeit andere Lösungen als früher notwendig mache.

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