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Für eine Impfmöglichkeit der Hirschhorner in Heidelberg

„Es ist ein Unding, dass Hirschhorner Senioren für eine Impfung gegen COVID-19 nach Darmstadt fahren müssen“, kritisiert SPD-Vorstandsmitglied Thomas Wilken. Er unterstützt damit die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann. Die hatte in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Kai Klose und Innenminister Peter Beuth moniert, dass es immer noch keine Vereinbarung gibt, die es über 80-Jährigen aus dem hessischen Neckartal erlaubt, sich im nahen, allerdings badischen Heidelberg impfen lassen zu können.

„Ich fordere Sie dringend dazu auf“, schreibt die SPD-Frau aus Grasellenbach an die beiden Minister der Landesregierung, „bei Angeboten für Impfungen gegen COVID-19 die Menschen im ländlichen Raum nicht weiter zu benachteiligen“. Sie plädiert zusätzlich dafür, das betriebsbereite Impfzentrum in Bensheim in Betrieb zu nehmen und nicht die Bürger nach Darmstadt zu schicken.

„Des Weiteren bitte ich Sie, unverzüglich auf eine länderübergreifende Vereinbarung hinzuwirken“, so Hartmann. Bürger aus Städten an der Peripherie zu Baden-Württemberg hätten sich mit der Bitte an sie als Landtagsabgeordnete für den Kreis Bergstraße gewandt, erläutert die Abgeordnete, „dass auch nähergelegene Impfzentren in Baden-Württemberg in Anspruch genommen werden können“.

Da das Impfzentrum in Heidelberg (weniger als 20 Kilometer von Neckarsteinach und Hirschhorn entfernt) für die Bevölkerung aus dem hessischen Neckartal deutlich näher und deutlich einfacher zu erreichen ist als das in Darmstadt, „ist eine länderübergreifende Lösung dringend erforderlich“, betont der Hirschhorner SPD-Stadtverordnete Thomas Wilken.

Für ältere Impfberechtigte aus dem gesamten Kreis Bergstraße ist aktuell vorgesehen, dass sie sich (ab dem 19. Januar) im Darmstädter Impfzentrum impfen lassen können. Dies jedoch ist aus dem Neckartal fast 100 Kilometer einfache Fahrt entfernt. Zweimal knapp 200 Kilometer Wegstrecke für zwei Impfungen „halte ich gerade für über 80-Jährige absolut nicht zumutbar“, sagt Hartmann.

Wilken ergänzt: „Für uns in Hirschhorn ist eine länderübergreifende Impfmöglichkeit in Heidelberg die sinnvollste Lösung.“ Auch wenn Bensheim zeitnah in Betrieb gehen würde, fährt man aus dem hessischen Neckartal immer noch eine Stunde (einfach) dorthin – das ist den Senioren, oftmals nur noch eingeschränkt mobil, nicht zuzumuten, kritisiert er.

Das SPD-Vorstandsmitglied lobt den entsprechenden Vorstoß von Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer. „Ich wünsche mir eine konzertierte Aktion aus dem hessischen Neckartal“, so Wilken weiter mit Blick auf Hirschhorner Anstrengungen.

Im Zusammenwirken mit Hartmanns Vorstoß sieht er damit die größten Erfolgschancen im Sinne der (älteren) Bürger. Denn natürlich, so seine Intention, sollte eine länderübergreifende Lösung in spe allen Impfwilligen zugutekommen. „Wir wollen doch, dass sich möglichst viele Leute impfen lassen“, verdeutlicht Wilken. Das sollte nicht an der Entfernung scheitern, die manche vielleicht nicht bereit sind, auf sich zu nehmen.