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Hessen Mobil hat kein Verständnis für die Belange der Menschen im Neckartal

Hessen Mobil zeigt überhaupt kein Verständnis für die Belange der Anwohner im Neckartal. Das wird nicht nur aus den bisherigen Äußerungen zur Online-Petition gegen die halbseitige Sperrung der B37 zwischen Eberbach und Hirschhorn deutlich, sondern auch aus einer Antwort der Heppenheimer Straßenbaubehörde an die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann. Die Petition wurde inzwischen von mehr als 700 Unterstützern unterzeichnet und ist auf www.change.org/gegen-B37-Sperrung zu finden. Auch die RNZ berichtete darüber.

Der Hirschhorner SPD-Ortsverein hatte sich an Hartmann und den SPD-Verkehrsdezernenten im Kreis Bergstraße, Karsten Krug, gewandt, um mit deren Unterstützung Hessen Mobil noch einmal deutlich zu machen, dass die geplante Umleitung realitätsfremd ist und nur von einer Behörde geplant werden kann, die am anderen Ende des Kreises sitzt und nur wenig Vorstellung von den wirklichen Gegebenheiten vor Ort hat.

Bekanntlich laufen die Sanierungsarbeiten auf der B37 bereits unter Verengung der beiden Fahrspuren. Ab Mitte März will Hessen Mobil trotz aller gegenteiligen Appelle die Fahrspur von Eberbach nach Hirschhorn dicht machen und den kompletten Verkehr offiziell über Beerfelden und das Finkenbachtal leiten. Alternativ bleibt für den Pkw-Verkehr auch die Ausweichstrecke über Allemühl und Moosbrunn. Beide bedeuten aber eine deutlich erhöhte Fahrzeit.

Es ist bezeichnend, dass in der Antwort von Hessen Mobil auf Hartmanns Anfrage diese Thematik überhaupt nicht angeschnitten wird. Stattdessen wird langatmig ausgeführt, dass die Sanierung notwendig ist, wie sie ausgeführt wird und dass die Umleitung eben so sein muss, wie sie geplant wurde. Alternativlos. Das ist falsch. Man hat in der Behörde nur keine Lust, noch einmal so zu planen, sodass den Bedürfnissen der Bürger Rechnung getragen wird.

Wenn außerdem die Rede von einer „engen Abstimmung“ mit den Beteiligten im Vorfeld ist, dann ist dabei schon eine ziemlich verzerrte Wahrnehmung im Spiel. Denn bekanntlich wurde das Verfahren von Hessen Mobil der Stadt Hirschhorn aufoktroyiert. Die hatte sich mit Händen und Füßen gegen die Sperrung gewehrt.

Rettungsdienste wurden ebenfalls zuerst überhaupt nicht bedacht. Nur durch beharrliches Insistieren der Stadt konnte eine Ampelregelung für die von Eberbach kommende Polizei, Feuerwehr und Notdienste erreicht werden. „Enge Abstimmung“ sieht anders aus. Es ist einfach frustrierend zu sehen, wie hier an einer einmal aufgestellten Planung gegen alle Vernunft beharrlich festgehalten wird.

Was die Bürger wollen, ist der Behörde egal. So macht man sich keine Freunde in der Bevölkerung. Im Gegenteil. Wenn argumentiert wird, bei einer Ampelregelung würde sich eine Bauzeit auf bis zu ein Jahr verlängern, dann kann das wohl nur als schlechter Witz gemeint sein? Oder als Totschlagargument, nicht mehr in die Details der Planung einsteigen zu wollen.

Die nächste Keule kommt im Sommer, wenn die Ersheimer Schleusenbrücke unter mehrmaliger Vollsperrung saniert werden muss. Das ist genauso ein Bolzen, bei dem an der Realität absolut vorbeigeplant wird. Die Hirschhorner werden sich das nicht gefallen lassen und die SPD wird mit allen Mitteln versuchen, eine sinnvollere Lösung zu erreichen. Auch wenn das ein Kampf gegen Heppenheimer Windmühlen ist. Egal.

Hier das Antwortschreiben von Hessen Mobil an Karin Hartmann.