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SPD-Kreistagskandidaten kämpfen gemeinsam für Odenwälder Interessen

„Wir kämpfen gemeinsam für Odenwälder Interessen“, haben sich die SPD-Kreistagskandidaten aus Überwald, Weschnitztal und hessischem Neckartal auf die Fahnen geschrieben. Sie wollen die Region stärker im Bergsträßer Gremium repräsentieren. Die Bewerber erstellten im Vorfeld der Kreistagswahl zusammen einen Flyer und treten auch gemeinsam auf, um nach der Wahl am 6. März eine möglichst breite Repräsentation im neuen Kreistag zu erreichen.

Bis auf die Grasellenbacher Landtagsabgeordnete Karin Hartmann (Platz 2 der Kreistagsliste) und dem Neckarsteinacher Bürgermeister Herold Pfeifer (Platz 12) sind die Kandidaten aus Weschnitztal, Überwald und Neckartal erst ab Platz 15 zu finden. Man werbe dafür, erläuterte Timo Falter vom gastgebenden Ortsverein aus Birkenau, dass alle 17 Kandidaten aus diesem Bereich auf der Kreistagsliste „drei Stimmen erhalten“. Denn nur so sei es möglich, ergänzte Detlev Haas aus Mörlenbach, dass sie – auf einem hinteren Listenplatz rangierend – gegenüber den bevölkerungsmäßig stärkeren Regionen Ried und Bergstraße überhaupt eine Chance auf Einzug hätten.

Als wohl dienstältester Kommunalpolitiker ist Josef Rothmüller aus Rimbach dabei. Er begann 1977 seine ehrenamtliche Tätigkeit und ist seitdem ununterbrochen in verschiedenen Funktionen aktiv. Sven Wingerter aus Wald-Michelbach stellte die Themen der gemeinsamen Kampagne kurz vor. Er nannte drei zentrale Punkte der Kandidaten aus dem Odenwald: Schule und Bildung, Gesundheit und medizinische Versorgung sowie Mobilität und Verkehr.

Wingerter wies darauf, dass Kumulieren und Panaschieren in den einwohnerschwächeren Gemeinden von Weschnitztal und Überwald an seine Grenzen stoße. „Selbst wenn ihn alle kennen und alle wählen“, habe ein einheimischer Kandidat keine Chance gegen einen „unbekannten Lampertheimer“, drückte er es plastisch aus.

Dem konnte Thomas Wilken aus Hirschhorn nur beipflichten: „Hirschhorn und Neckarsteinach haben mit nicht einmal 7500 Einwohnern quasi weniger als ein Bensheimer Stadtteil“, sagte er. Das hessische Neckartal müsse kräftig an einem Strang ziehen, um angemessen im Kreistag repräsentiert zu werden.

Die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen in allen Teilen des Kreises Bergstraße ist und bleibt eine Aufgabe sozialdemokratischer Kommunalpolitik“, meinte Andreas Dörsam aus Fürth. „Unsere Odenwald-Gemeinden im Kreis Bergstraße sind zusätzlich benachteiligt“, führte Haas aus. Sie würden bei der Aufteilung der Finanzmittel und vieler Förderprogramme „gar nicht erst als ländlicher Raum gelten“, erläuterte Rothmüller.

Thomas Wilken ergänzte, dass besondere topografische Gegebenheiten bei der Finanzausstattung durch das Land keine Rolle spielten. In Hirschhorn haben wir durch das enge Flusstal, die vielen Brücken und Steilhänge doch ganz andere Bedingungen als im Ried, hob er hervor. Trotzdem würden alle Kommunen über einen Kamm geschert. Sei es in Weschnitztal, Überwald oder am Neckar: „Die Menschen brauchen eine Politik, die die Chancen des Odenwaldes begreift und praktische Lösungen erarbeitet“, forderte Falter.

Die Landtagsabgeordnete Karin Hartmann nahm sich in ihren Worten den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) vor. Dieser sei „unfair gestaltet“ und benachteilige die ländlichen Odenwald-Gemeinden. Doch man brauche handlungsfähige Kommunen, die ihrem Auftrag der öffentlichen Daseinsvorsorge auch nachkommen könnten. Grundvoraussetzung dafür sei ein „echter kommunaler Finanzausgleich“, der sich am objektiven Finanzbedarf orientiere und auch Möglichkeiten der kommunalen Selbstverwaltung bewahre.